Kemadrin: Effektive Kontrolle extrapyramidal-motorischer Symptome
| Produktdosierung: 5mg | |||
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Synonyme | |||
Kemadrin (Procyclidin) ist ein hochwirksames Anticholinergikum zur Behandlung medikamenteninduzierter extrapyramidal-motorischer Symptome. Der Wirkstoff antagonisiert zentral muskarinerge Acetylcholinrezeptoren und stellt so das neurochemische Gleichgewicht im nigrostriatalen System wieder her. Besonders bei Neuroleptika-Therapien bewährt sich Kemadrin als zuverlässige Option zur Reduktion von Parkinsonoid, Akathisie und Dystonien. Die präzise Dosierbarkeit ermöglicht eine individuelle Anpassung an den Patientenbedarf.
Features
- Wirkstoff: Procyclidinhydrochlorid
- Pharmakologische Gruppe: Anticholinergikum (Antimuskarinikum)
- Darreichungsform: Tabletten zu 5 mg
- Bioverfügbarkeit: ~75–90% nach oraler Gabe
- Plasmahalbwertszeit: 8–16 Stunden
- Protebindung: Moderate Plasmaproteinbindung
- Metabolismus: Hepatisch (CYP450-System)
- Ausscheidung: Überwiegend renal
Benefits
- Schnelle Linderung von medikamenteninduzierten Parkinson-Symptomen
- Verbesserte Therapieadhärenz bei Neuroleptika-Behandlung
- Reduktion von Akathisie und akuten dystonen Reaktionen
- Gute Steuerbarkeit der Wirkung durch flexible Dosierung
- Bewährtes Sicherheitsprofil bei korrekter Anwendung
- Keine Kumulationsgefahr bei normaler Nierenfunktion
Common use
Kemadrin wird primär zur Behandlung extrapyramidal-motorischer Nebenwirkungen von Neuroleptika eingesetzt, insbesondere bei klassischen Antipsychotika vom Typ der Dopaminantagonisten. Typische Indikationen umfassen Parkinsonoid (Rigor, Tremor, Akinese), akute dystone Krisen, medikamenteninduzierte Akathisie und auch den neuroleptischen Malignen Stupor. Zusätzlich findet es Anwendung bei idiopathischem Parkinson-Syndrom, besonders bei leichteren Formen oder als Adjuvans zu L-Dopa.
Dosage and direction
Die Initialdosis beträgt üblicherweise 2,5–5 mg 2–3 mal täglich peroral. Die Dosis kann schrittweise um 2,5–5 mg alle 2–3 Tage erhöht werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Die Erhaltungsdosis liegt meist zwischen 10–30 mg täglich, aufgeteilt auf 3–4 Einzeldosen. Die Maximaldosis von 60 mg täglich sollte nicht überschritten werden. Bei älteren Patienten ist eine niedrigere Startdosis (1,25–2,5 mg) empfohlen. Die Einnahme erfolgt idealerweise nach den Mahlzeiten zur Vermeidung gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Precautions
Bei Patienten mit Engwinkelglaukom ist besondere Vorsicht geboten. Regelmäßige ophthalmologische Kontrollen werden empfohlen. Bei Prostatahyperplasie kann es zu Harnverhalt kommen. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Tachyarrhythmien, benötigen engmaschige Überwachung. Bei Leber- oder Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung notwendig. Die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen können beeinträchtigt sein. Langzeitanwendung erfordert regelmäßige Reevaluation der Notwendigkeit.
Contraindications
Absolute Kontraindikationen: Engwinkelglaukom, mechanische Obstruktionen im Gastrointestinaltrakt, Megakolon, myasthenia gravis, bekannte Überempfindlichkeit gegen Procyclidin. Relative Kontraindikationen: Tachyarrhythmien, schwere koronare Herzkrankheit, dekompensierte Herzinsuffizienz, schwere Nieren- oder Leberinsuffizienz, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, obstruktive Uropathie.
Possible side effect
Häufig (>10%): Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Obstipation, mildes Schwitzen. Gelegentlich (1–10%): Tachykardie, Harnverhalt, Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit. Selten (<1%): Verwirrtheit, Halluzinationen, paradoxe Unruhe, allergische Hautreaktionen, Temperaturregulationsstörungen. Sehr selten: Wärmeerschöpfung, Ileus, Anstieg des intraokulären Drucks.
Drug interaction
Potenzielle Interaktionen mit anderen Anticholinergika (additive Wirkung), Neuroleptika (gegenseitige Beeinflussung), MAO-Hemmern (verstärkte anticholinerge Wirkung), trizyklischen Antidepressiva (erhöhtes Nebenwirkungsrisiko), Antihistaminika (sedierende Potenzierung), Antiarrhythmika (verstärkte kardiale Effekte), L-Dopa (verbesserte Resorption), und Alkohol (verstärkte Sedierung).
Missed dose
Wenn eine Dosis vergessen wurde, diese so bald wie möglich nachholen, sofern nicht bereits die Zeit für die nächste reguläre Dosis naht. Nicht die doppelte Dosis einnehmen. Bei nahender nächster Einnahme die vergessene Dosis auslassen und zum normalen Schema zurückkehren. Häufiges Vergessen sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Overdose
Symptome: Ausgeprägte anticholinerge Symptome mit Tachykardie, Hyperthermie, Mydriasis, Harnverhalt, Ileus, Verwirrtheit, Halluzinationen, Krampfanfällen und Koma. Therapie: Sofortige Magenspülung bei recenter Ingestion, Aktivkohleapplikation, symptomatische Behandlung. Physostigmin kann als Antidot bei lebensbedrohlichen Symptomen erwogen werden (0,5–2 mg i.v. langsam, Wiederholung nach Bedarf). Intensivmedizinische Überwachung obligat.
Storage
Bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung aufbewahren. Vor Feuchtigkeit und Licht schützen. Nicht einfrieren. Außer Reichweite von Kindern aufbewahren. Das Verfallsdatum beachten – nicht nach Ablauf des angegebenen Datums verwenden. Nicht über die Toilette oder das Abwasser entsorgen.
Disclaimer
Dieses Produktinformation dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung. Die Anwendung von Kemadrin sollte nur unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes erfolgen. Patienten sollten die Packungsbeilage sorgfältig lesen und alle Anweisungen des behandelnden Arztes befolgen. Dosierungsanpassungen dürfen nur nach ärztlicher Rücksprache vorgenommen werden.
Reviews
Klinische Studien und langjährige Erfahrung bestätigen die Wirksamkeit von Kemadrin in der Behandlung extrapyramidal-motorischer Symptome. In kontrollierten Untersuchungen zeigte sich bei 70–80% der Patienten eine signifikante Besserung der Parkinson-Symptomatik. Die Verträglichkeit wird allgemein als gut eingestuft, wobei die anticholinergen Nebenwirkungen dosisabhängig sind. Besonders die schnelle Wirkung bei akuten dystonen Reaktionen wird in der Praxis geschätzt.