Aldactone: Effektive Therapie bei Hypertonie und Ödemen
| Produktdosierung: 100mg | |||
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Aldactone, mit dem Wirkstoff Spironolacton, ist ein kaliumsparendes Diuretikum und Aldosteronantagonist, das zur Behandlung von Hypertonie, Ödemen bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose und nephrotischem Syndrom sowie primärem Hyperaldosteronismus eingesetzt wird. Es zeichnet sich durch seine spezifische Wirkung auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) aus und bietet eine differenzierte Therapieoption im Vergleich zu anderen Diuretika. Durch seine antagonistische Wirkung am Mineralocorticoid-Rezeptor hemmt es die Aldosteron-vermittelte Natriumretention und Kaliumausscheidung, was zu einer ausgewogenen Diurese bei gleichzeitigem Erhalt der Elektrolytbalance führt.
Features
- Wirkstoff: Spironolacton 25 mg, 50 mg oder 100 mg pro Tablette
- Pharmakologische Klasse: Selektiver Aldosteronantagonist, kaliumsparendes Diuretikum
- Bioverfügbarkeit: >90% nach oraler Gabe
- Plasmahalbwertszeit: 13–24 Stunden
- Protebindung: >98% an Plasmaproteine
- Metabolismus: Hepatsch über CYP3A4 zu aktiven Metaboliten
- Ausscheidung: Primär renal (ca. 55%) und biliär (ca. 40%)
- Zulassungsstatus: Verschreibungspflichtiges Arzneimittel
Benefits
- Gezielte Hemmung des Aldosteron-vermittelten Flüssigkeitsretention bei Herzinsuffizienz
- Verbesserte Natriumausscheidung bei gleichzeitigem Kaliumerhalt
- Nachgewiesene Mortalitätsreduktion bei chronischer Herzinsuffizienz (NYHA III-IV)
- Effektive Blutdrucksenkung bei therapieresistenter Hypertonie
- Reduktion von Aszites und peripheren Ödemen bei hepatischer Dekompensation
- Langwirksame Wirkung mit einmal täglicher Dosierung möglich
Common use
Aldactone wird primär eingesetzt bei essentieller Hypertonie, insbesondere bei therapieresistenter Hypertonie mit Aldosteron-Überaktivität. Bei Herzinsuffizienz NYHA Klasse III-IV wird es zur Prognoseverbesserung gemäß Leitlinien empfohlen. In der Hepatologie findet es Anwendung bei Aszitesbildung im Rahmen dekompensierter Leberzirrhose, wo es die Natriumausscheidung steigert und die Bildung von Aszitesflüssigkeit reduziert. Beim nephrotischen Syndrom unterstützt es die Ausschwemmung von Ödemen. Zudem ist es Mittel der Wahl bei diagnostiziertem primärem Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom).
Dosage and direction
Die Dosierung von Aldactone muss individuell angepasst werden. Bei essentieller Hypertonie beträgt die Initialdosis 50–100 mg einmal täglich, die Erhaltungsdosis liegt zwischen 25–200 mg täglich. Bei Herzinsuffizienz beginnt man mit 25 mg täglich und titriert auf 50 mg nach 4–8 Wochen, sofern toleriert. Bei Leberzirrhose mit Aszites startet man mit 100 mg täglich und kann auf bis zu 400 mg steigern. Die Tablette sollte zur Mahlzeit eingenommen werden, um die gastrointestinale Verträglichkeit zu verbessern. Regelmäßige Kontrollen von Serumkalium und Nierenfunktion sind essentiell.
Precautions
Vor und während der Therapie müssen regelmäßig Elektrolyte (insbesondere Kalium), Nierenfunktion (Kreatinin, eGFR) und Blutdruck kontrolliert werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR <30 ml/min) ist besondere Vorsicht geboten. Ältere Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Hyperkaliämie und Dehydratation. Während der Therapie sollte auf kaliumreiche Ernährung oder kaliumsparende Medikamente verzichtet werden. Bei längerfristiger Einnahme sind regelmäßige Leberfunktionstests indiziert.
Contraindications
Absolute Kontraindikationen sind Hyperkaliämie (>5,0 mmol/l), schwere Niereninsuffizienz (eGFR <30 ml/min), Anurie, Addison-Krankheit und bekannte Überempfindlichkeit gegen Spironolacton. Relative Kontraindikationen umfassen leichte bis moderate Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus mit Nephropathie, gleichzeitige Einnahme von ACE-Hemmern, AT1-Blockern, NSAR oder anderen kaliumsparenden Diuretika.
Possible side effect
Häufige Nebenwirkungen (≥1/100) umfassen Hyperkaliämie, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Kopfschmerzen und Schwindel. Gelegentlich (≥1/1000) treten Gynäkomastie, Erektionsstörungen, Menstruationsstörungen, Hyponatriämie, Dehydratation und Müdigkeit auf. Selten (<1/1000) können schwere Hyperkaliämie (>6,0 mmol/l), akutes Nierenversagen, allergische Hautreaktionen, Leukopenie oder Thrombozytopenie auftreten. Langzeitanwendung kann zu hormonellen Veränderungen führen.
Drug interaction
Kritische Interaktionen bestehen mit ACE-Hemmern, AT1-Blockern, NSAR, Ciclosporin, Tacrolimus und anderen kaliumsparenden Diuretika (Amilorid, Triamteren), die das Hyperkaliämierisiko potenzieren. CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Clarithromycin) können die Spironolacton-Spiegel erhöhen. Gleichzeitige Gabe von Digoxin kann dessen Elimination verringern. Lithiumspiegel können ansteigen. Alkohol kann die orthostatische Hypotension verstärken.
Missed dose
Wird eine Dosis vergessen, sollte sie so bald wie möglich eingenommen werden. Ist es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis, sollte die vergessene Dosis ausgelassen werden. Nicht die doppelte Dosis einnehmen, um eine vergessene Dosis nachzuholen. Bei unregelmäßiger Einnahme kann die Wirksamkeit vermindert sein und das Nebenwirkungsrisiko steigen.
Overdose
Symptome einer Überdosierung sind schwere Hyperkaliämie (Muskelschwäche, Parästhesien, Bradykardie), Hyponatriämie, Dehydratation und hypotone Kreislaufregulation. Bei Verdacht auf Überdosierung sofort Elektrolyte und EKG kontrollieren. Therapie der Hyperkaliämie umfasst Glucose-Insulin-Infusion, Natriumbicarbonat, Kaliumbinder (Polystyrolsulfonat) und bei Bedarf Dialyse. Symptomatische Behandlung der Hypotension mit Volumengabe.
Storage
Aldactone-Tabletten sind bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung lichtgeschützt und trocken zu lagern. Nicht im Badezimmer oder in der Nähe von Feuchtigkeit aufbewahren. Darreichungsform: Filmtabletten. Haltbarkeit: 3 Jahre. Nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr einnehmen. Außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
Disclaimer
Dieses Produktinformation dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Die Anwendung von Aldactone darf nur unter ärztlicher Aufsicht und nach gründlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Patienten sollten die Packungsbeilage sorgfältig lesen und alle Dosierungsanweisungen genau befolgen. Bei unerwünschten Wirkungen oder Fragen zur Anwendung ist umgehend medizinischer Rat einzuholen.
Reviews
Klinische Studien und Metaanalysen belegen die Wirksamkeit von Spironolacton bei Herzinsuffizienz (RALES-Studie) mit einer relativen Risikoreduktion der Gesamtmortalität um 30%. In der Hypertoniebehandlung zeigt es besonders bei low-renin Hypertonie und therapieresistenten Formen gute Wirksamkeit. Bei hepatischem Aszites ermöglicht es in 60–70% der Fälle eine ausreichende Diurese. Die häufigste Limitation ist die Hyperkaliämie-Inzidenz von 5–10%, die jedoch bei regelmäßiger Überwachung meist beherrschbar ist. Langzeitdaten zeigen anhaltende Wirksamkeit über 5+ Jahre.