Dapsone: Effektive Therapie bei Dermatitis herpetiformis und Lepra
| Produktdosierung: 100mg | |||
|---|---|---|---|
| Packung (Anz.) | Pro tab | Preis | Kaufen |
| 1000 | €0.08 | €76.92 (0%) | 🛒 In den Warenkorb |
| 2000 | €0.07 | €153.83 €134.60 (13%) | 🛒 In den Warenkorb |
| 3000 | €0.06
Bester pro tab | €230.75 €173.06 (25%) | 🛒 In den Warenkorb |
Dapsone ist ein bewährtes Sulfon-Antibiotikum mit ausgeprägter bakteriostatischer und entzündungshemmender Wirkung. Als First-Line-Therapeutikum bei Dermatitis herpetiformis Duhring und multibazillärer Lepra etabliert, bietet es zuverlässige Krankheitskontrolle durch Hemmung der bakteriellen Folsäuresynthese und Unterdrückung neutrophiler Funktionen. Die Substanz zeichnet sich durch ihre gute Gewebegängigkeit und lange Halbwertszeit aus, was eine flexible Dosierung ermöglicht. Bei sachgemäßer Anwendung unter ärztlicher Überwachung stellt Dapsone eine tragende Säule in der Behandlung chronisch-entzündlicher Dermatosen und mykobakterieller Infektionen dar.
Features
- Wirkstoff: Dapsone (Diaminodiphenylsulfon)
- Pharmakologische Gruppe: Sulfone/Sulfonamide
- Darreichungsform: Tabletten à 25 mg, 50 mg und 100 mg
- Bioverfügbarkeit: ~70–80% nach oraler Gabe
- Plasmaproteinbindung: 70–90%
- Halbwertszeit: 20–30 Stunden
- Metabolismus: hepatisch (CYP2E1, CYP3A4, N-Acetylierung)
- Ausscheidung: renal (80%) und biliär (20%)
Benefits
- Schnelle Linderung des Juckreizes und Abheilung der Blasen bei Dermatitis herpetiformis innerhalb von 24–72 Stunden
- Zuverlässige bakterizide Wirkung gegen Mycobacterium leprae mit Reduktion der Bazillenlast
- Entzündungsmodulierende Effekte durch Hemmung der Neutrophilen-Migration und -Adhäsion
- Orale Applikation mit einmal täglicher Dosierung für optimale Therapietreue
- Langjährige klinische Erfahrung mit gut dokumentiertem Nutzen-Risiko-Profil
- Kostengünstige Alternative zu neueren Biologicals bei bestimmten Indikationen
Common use
Dapsone findet primär Anwendung in der Behandlung der Dermatitis herpetiformis Duhring, einer chronisch-rezidivierenden Autoimmundermatose mit gruppierten Papulovesikeln und starkem Juckreiz. Als Mittel der ersten Wahl ermöglicht es die Kontrolle der Hautsymptomatik, auch wenn eine glutenfreie Diät nicht strikt eingehalten wird. Zweite Hauptindikation ist die multibazilläre Lepra (MB-Lepra), wo es im Rahmen einer Kombinationstherapie mit Rifampicin und Clofazimin eingesetzt wird. Weitere Einsatzgebiete umfassen die subkorneale pustulöse Dermatose Sneddon-Wilkinson, lineare IgA-Dermatose, bullöses Pemphigoid (bei Kontraindikationen für Kortikosteroide) und rezidivierende Aphthosen. In der Dermatologie wird Dapsone zunehmend auch bei akneiformen Erkrankungen und neutrophilen Dermatosen wie Pyoderma gangraenosum off-label verwendet.
Dosage and direction
Die Dosierung von Dapsone erfolgt individuell nach Indikation, Schweregrad und Patientenmerkmalen. Bei Dermatitis herpetiformis beginnt die Therapie initial mit 50–100 mg einmal täglich oral, mit Titration nach Wirkung und Verträglichkeit (Erhaltungsdosis meist 25–100 mg/Tag). Zur Lepra-Behandlung wird Dapsone im Rahmen der WHO-Kombinationstherapie verabreicht: Erwachsene erhalten 100 mg täglich selbstverwaltet plus 50 mg/Tag bei Kindern, kombiniert mit monatlicher Rifampicin-Gabe und täglichem Clofazimin über mindestens 12 Monate. Die Einnahme sollte mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen, idealerweise zu einer Mahlzeit zur Minimierung gastrointestinaler Nebenwirkungen. Regelmäßige Laborkontrollen (Blutbild, Leberenzyme, Nierenretentionsparameter) sind vor Therapiebeginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung obligat.
Precautions
Vor Therapiebeginn muss ein Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel) ausgeschlossen werden, da sonst ein hohes Risiko für hämolytische Anämien besteht. Regelmäßige hämatologische Kontrollen sind insbesondere in den ersten drei Monaten indiziert. Bei Patienten mit kardiopulmonaler Vorerkrankung sollte die Methämoglobinbildung überwacht werden (klinisch via Zyanose, bei Bedarf Blutgasanalyse). Eine Langzeitanwendung erfordert Monitoring der Leber- und Nierenfunktion. Bei älteren Patienten oder eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung notwendig. Während der Schwangerschaft sollte Dapsone nur bei strenger Indikation eingesetzt werden (Risiko der Kernikterus-Begünstigung beim Neugeborenen). Stillende Mütter müssen abstillen, da Dapsone in die Muttermilch übergeht.
Contraindications
Absolute Kontraindikationen für Dapsone sind bekannter G6PD-Mangel, schwere Anämie (Hämoglobin <8 g/dl), schwere Herzinsuffizienz (NYHA III–IV), dekompensierte Leberzirrhose sowie bekannte Überempfindlichkeit gegen Sulfone oder Sulfonamide. Relative Kontraindikationen umfassen eine leichte bis mittelschwere Anämie, eingeschränkte Nierenfunktion (GFR <30 ml/min), schwere pulmonale Erkrankungen, Psychosen in der Anamnese und gleichzeitige Einnahme von Knochenmark-depressiven Substanzen. Bei Porphyria cutanea tarda ist Dapsone kontraindiziert, da es akute Attacken provozieren kann.
Possible side effect
Häufige Nebenwirkungen (≥1/100) umfassen leichte hämolytische Anämie, Kopfschmerzen, Übelkeit und leichte Erhöhung der Leberenzyme. Gelegentlich (≥1/1.000) treten Methämoglobinämie (insbesondere bei Dosen >100 mg/Tag), Schwindel, Insomnie, Hautausschlag und gastrointestinale Beschwerden auf. Seltene, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (<1/1.000) sind agranulozytose, aplastische Anämie, exfoliative Dermatitis, Hepatitis, periphere Neuropathie und das Dapsone-Hypersensitivitäts-Syndrom (Fieber, Exanthem, Lymphadenopathie). Bei Langzeitanwendung kann eine Dapsone-assoziierte Motorneuropathie auftreten.
Drug interaction
Dapsone zeigt zahlreiche klinisch relevante Interaktionen: Probenezid hemmt die renale Ausscheidung und erhöht die Dapsone-Spiegel. Rifampicin beschleunigt den Metabolismus über CYP3A4-Induktion und reduziert die Wirkstoffspiegel. Trimethoprim verstärkt hämatologische Nebenwirkungen. Didanosin und andere myelosuppressive Medikamente potenzieren das Risiko für Neutropenie. Methämoglobinbildner (wie Lokalanästhetika, Nitrate) erhöhen das Risiko für Zyanose. Dapsone selbst kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffen und Phenytoin verstärken. Eine Interaktion mit Maraviroc ist durch CYP3A4-Beeinflussung möglich.
Missed dose
Bei versehentlichem Auslassen einer Dosis sollte diese so bald wie möglich nachgeholt werden, sofern der Abstand zur nächsten geplanten Einnahme mehr als 12 Stunden beträgt. Bei geringerem Abstand sollte die vergessene Dosis ausgelassen werden. Eine Doppeldosis darf nicht eingenommen werden. Bei häufigen Vergessen der Einnahme sollte die Therapieadhärenz überprüft und gegebenenfalls auf eine niedrigere Einzeldosis oder alternative Applikationsformen umgestellt werden.
Overdose
Eine Überdosierung von Dapsone manifestiert sich primär durch Methämoglobinämie (Zyanose, Dyspnoe, Tachykardie), Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Schwere Überdosierungen (>200 mg bei Kindern oder >1 g bei Erwachsenen) können zu hämolytischer Krise, Agranulozytose, Hepatotoxizität und Krampfanfällen führen. Die Therapie erfolgt supportiv mit Magenspülung bei frühzeitiger Präsentation, Gabe von Aktivkohle und symptomatischer Behandlung. Bei Methämoglobinwerten >30% ist die Gabe von Methylenblau (1–2 mg/kg i.v.) indiziert. In schweren Fällen kann eine Blutwäsche erwogen werden.
Storage
Dapsone-Tabletten sind bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung lichtgeschützt und trocken zu lagern. Die Aufbewahrung darf nicht im Badezimmer oder in der Nähe von Spülen erfolgen, um Feuchtigkeitsexposition zu vermeiden. Das Arzneimittel muss für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Nach dem Ablaufdatum oder bei sichtbaren Veränderungen der Tablette (Verfärbung, Bröckeln) darf das Präparat nicht mehr verwendet werden.
Disclaimer
Dieser Produktinformationstext dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt nicht die ärztliche Beratung. Die Anwendung von Dapsone darf nur unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes erfolgen. Der behandelnde Arzt muss Nutzen und Risiken der Therapie individuell abwägen. Patienten sollten Packungsbeilage und ärztliche Anweisungen strikt befolgen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Aktualität.
Reviews
Klinische Studien und Langzeiterfahrungen belegen die Wirksamkeit von Dapsone bei Dermatitis herpetiformis mit Ansprechraten von über 90% innerhalb der ersten Behandlungswoche. In der Lepra-Therapie trägt es entscheidend zur Reduktion der Transmission und Vermeidung von Behinderungen bei. Kritisch diskutiert wird das Nebenwirkungsprofil, insbesondere das Risiko hämatologischer Komplikationen. Moderne Therapieüberwachung ermöglicht jedoch eine sichere Anwendung. Patienten berichten über deutliche Lebensqualitätsverbesserung durch Juckreizlinderung und Abheilung der Hautläsionen. Dapsone bleibt trotz neuerer Alternativen ein unverzichtbarer Bestandteil des dermatologischen und infektologischen Arzneischatzes.
