Fosfomycin: Effektive Einmaltherapie bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Fosfomycin

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Synonyme

Fosfomycin ist ein bakterizides Antibiotikum mit einzigartigem Wirkmechanismus, das speziell für die Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfektionen entwickelt wurde. Der Wirkstoff zeichnet sich durch seine exzellente Gewebegängigkeit und konzentrierte Ausscheidung über die Nieren aus, was eine hohe Wirkspiegel im Harntrakt gewährleistet. Die Einmaldosierung bietet nicht nur maximale Therapietreue, sondern reduziert auch das Risiko von Resistenzentwicklungen. Fosfomycin stellt damit eine moderne Therapieoption in der urologischen Infektiologie dar.

Features

  • Wirkstoff: Fosfomycin-Trometamol
  • Wirkmechanismus: Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese durch irreversible Bindung an UDP-N-Acetylglucosamin-Enolpyruvyl-Transferase
  • Pharmakokinetik: Schnelle gastrointestinale Resorption, renale Elimination mit Spitzenkonzentrationen im Urin innerhalb von 4 Stunden
  • Spektrum: Breite antibakterielle Aktivität gegen grampositive und gramnegative uropathogene Erreger
  • Galenik: Granulat zur Herstellung einer oralen Lösung
  • Besonderheit: Einzeldosis-Therapieregime

Benefits

  • Maximale Patient Compliance durch Einmalapplikation
  • Rasche Symptomlinderung innerhalb von 24–48 Stunden
  • Geringes Interaktionspotential mit anderen Medikamenten
  • Gute Verträglichkeit mit niedriger Nebenwirkungsrate
  • Geeignet für Patientinnen mit Antibiotika-Unverträglichkeiten
  • Reduziertes Risiko für Resistenzentwicklung im Vergleich zu längerfristigen Therapien

Common use

Fosfomycin wird primär zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen angewendet, die durch empfindliche Erreger verursacht werden. Die Indikation umfasst insbesondere akute Zystitiden mit typischen Symptomen wie Dysurie, Pollakisurie und suprapubischen Schmerzen. Aufgrund seines spezifischen Wirkprofils eignet sich Fosfomycin besonders bei Infektionen mit Escherichia coli, dem häufigsten uropathogenen Erreger. Die Anwendung erfolgt in der Regel als Monotherapie und ersetzt damit mehrgängige Antibiotikaregime.

Dosage and direction

Die Standarddosierung für Erwachsene beträgt eine Einzeldosis von 3 g Fosfomycin-Trometamol. Die Einnahme erfolgt oral nach Auflösen des Granulats in einem Glas Wasser (ca. 150–200 ml). Zur Optimierung der Resorption sollte die Einnahme auf nüchternen Magen oder mindestens 2–3 Stunden nach der letzten Mahlzeit erfolgen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 50 ml/min) ist eine Dosisanpassung erforderlich. Für pädiatrische Patienten existieren spezielle Dosierungsempfehlungen basierend auf Körpergewicht und Indikation.

Precautions

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min) ist besondere Vorsicht geboten, da die Elimination verzögert sein kann. Während der Schwangerschaft sollte Fosfomycin nur nach strenger Indikationsstellung und Risiko-Nutzen-Abwägung angewendet werden, obwohl Studien keine teratogenen Effekte gezeigt haben. Bei Diabetikern ist der Saccharosegehalt der Granulatzubereitung zu berücksichtigen. Langzeitanwendungen sind aufgrund möglicher Superinfektionen mit resistenten Erregern zu vermeiden.

Contraindikationen

Absolute Kontraindikationen umfassen bekannte Überempfindlichkeiten gegen Fosfomycin oder einen der sonstigen Bestandteile. Relative Kontraindikationen bestehen bei schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min) und bei Patienten mit angeborenen Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (Fructoseintoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption). Bei schweren gastrointestinalen Erkrankungen, die die Resorption beeinträchtigen könnten, sollte alternative Therapieoptionen erwogen werden.

Mögliche Nebenwirkungen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt und umfassen Diarrhö (ca. 10%), Nausea (ca. 5%) und abdominale Schmerzen (ca. 3%). Selten treten Kopfschmerzen, Schwindel oder Hautreaktionen auf. Sehr selten wurden Fälle von pseudomembranöser Kolitis unter Fosfomycin-Therapie beschrieben. Transiente Erhöhungen der Leberenzyme sind möglich, jedoch meist reversibel. Die Nebenwirkungsrate ist insgesamt gering im Vergleich zu anderen Antibiotika.

Wechselwirkungen

Fosfomycin zeigt ein geringes Interaktionspotential aufgrund seines spezifischen Ausscheidungsweges. Metoclopramid kann die Plasmaspiegel von Fosfomycin reduzieren und sollte nicht gleichzeitig verabreicht werden. Die gleichzeitige Gabe von Antazida oder Eisenpräparaten kann die Resorption beeinträchtigen. Klinisch relevante Interaktionen mit oralen Kontrazeptiva, Antikoagulantien oder Antiepileptika sind nicht bekannt, was Fosfomycin besonders für polymedizinierte Patienten interessant macht.

Vergessene Einnahme

Da es sich um eine Einmaldosis-Therapie handelt, entfällt das Problem der vergessenen Einnahme. Sollte die Einnahme versehentlich unterbrochen werden (z.B. Erbrechen innerhalb von 30 Minuten nach Einnahme), kann eine Nachdosierung erwogen werden. Bei unklarer Situation sollte medizinischer Rat eingeholt werden. Die Gabe einer zusätzlichen Dosis ohne ärztliche Anweisung wird nicht empfohlen, um Überdosierungen zu vermeiden.

Überdosierung

Bei versehentlicher Überdosierung stehen keine spezifischen Antidote zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt symptomatisch und supportiv. Aufgrund der renalen Elimination kann bei eingeschränkter Nierenfunktion eine Dialyse erwogen werden. Klinische Zeichen einer Überdosierung können verstärkte gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhö umfassen. Bei schweren Vergiftungserscheinungen ist eine stationäre Überwachung indiziert.

Aufbewahrung

Das Granulat sollte bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um Feuchtigkeitseinwirkung zu vermeiden. Die Zubereitung ist lichtgeschützt zu lagern. Die Haltbarkeit beträgt in der Regel 2–3 Jahre ab Herstellungsdatum. Nach Anbruch der Einzeldosis-Packung sollte die Zubereitung umgehend eingenommen werden. Nicht verwendete Portionen sind zu verwerfen.

Haftungsausschluss

Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dienen ausschließlich Informationszwecken. Die Therapieentscheidung sollte immer durch eine qualifizierte medizinische Fachperson getroffen werden. Dosierungsangaben können je nach nationalen Zulassungsbedingungen variieren. Der behandelnde Arzt trifft die endgültige Entscheidung basierend auf individuellem Patientenprofil, lokalen Resistenzsituation und aktuellen Leitlinien.

Erfahrungsberichte

Klinische Studien und Anwendungsbeobachtungen bestätigen die hohe Wirksamkeit von Fosfomycin mit Heilungsraten von 85–95% bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen. Ärzte schätzen insbesondere die einfache Handhabung und die geringe Rate an Nebenwirkungen. Patienten berichten über schnelle Symptombesserung und schätzen die Einmaldosis-Applikation. In mikrobiologischen Untersuchungen zeigt Fosfomycin anhaltende Sensibilitätsraten gegenüber relevanten uropathogenen Erregern, auch in Regionen mit erhöhter Antibiotikaresistenz.