Isoniazid: Effektive Therapie der Tuberkulose
| Produktdosierung: 300mg | |||
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Synonyme
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Isoniazid ist ein essenzielles First-Line-Medikament zur Behandlung und Chemoprophylaxe der Tuberkulose. Als bakterizides Antituberkulotikum hemmt es selektiv die Mykolsäuresynthese der Mykobakterienzellwand und zeigt hervorragende Wirksamkeit gegen sich teilende Erreger. Seine hohe orale Bioverfügbarkeit und gute Gewebegängigkeit machen es zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Therapieregime. Die WHO empfiehlt Isoniazid nach wie vor als Kernsubstanz in Kombinationstherapien zur Bekämpfung dieser globalen Infektionskrankheit.
Features
- Wirkstoff: Isoniazid (INH)
- Pharmakologische Gruppe: Antituberkulotikum, Hydrazid der Isonicotinsäure
- Darreichungsformen: Tabletten (100 mg, 300 mg), Injektionslösung
- Wirkmechanismus: Hemmung der Mykolsäuresynthese durch Blockade der Enoyl-Acyl-Carrier-Protein-Reduktase
- Halbwertszeit: Genetisch polymorph (1–4 Stunden bei schnellen Acetylierern, 2–6 Stunden bei langsamen Acetylierern)
- Protebindung: <10%
- Metabolismus: Hauptsächlich hepatisch durch N-Acetyltransferase 2 (NAT2)
Benefits
- Hochwirksame bakterizide Aktivität gegen Mycobacterium tuberculosis
- Signifikante Reduktion der Infektiosität innerhalb der ersten Behandlungswochen
- Bewährte Wirksamkeit in Kombinationstherapien zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen
- Etablierte Chemoprophylaxe bei latent tuberkulösen Infektionen
- Gute Penetration in verschiedene Gewebe einschließlich ZNS und Kavernen
- Orale Applikation mit zuverlässiger Bioverfügbarkeit
Common use
Isoniazid wird primär zur Behandlung aller Formen der aktiven Tuberkulose eingesetzt, stets in Kombination mit anderen Antituberkulotika wie Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol. Als Monotherapie findet es Anwendung bei der Chemoprophylaxe latenter Tuberkuloseinfektionen, insbesondere bei immungeschwächten Personen, engen Kontaktpersonen von Erkrankten sowie bei positiven Tuberkulin-Hauttests oder IGRA-Tests ohne aktive Erkrankung. Die Therapie erfolgt nach den aktuellen Leitlinien des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK).
Dosage and direction
Erwachsene (aktive TB): 5 mg/kg KG/Tag (max. 300 mg/Tag) oral oder i.v.
Kinder (aktive TB): 10–15 mg/kg KG/Tag (max. 300 mg/Tag)
Chemoprophylaxe: 5 mg/kg KG/Tag (max. 300 mg/Tag) über 6–9 Monate
Die Einnahme erfolgt nüchtern, mindestens 30 Minuten vor oder 2 Stunden nach Mahlzeiten. Bei täglicher Gabe morgens, bei intermittierender Therapie (3× wöchentlich) 15 mg/kg KG (max. 900 mg). Die Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion bleibt unverändert, bei Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion erforderlich.
Precautions
Regelmäßige Kontrollen der Leberenzyme (ALT, AST, Bilirubin) vor und während der Therapie sind obligat. Bei Werten über dem 3–5-fachen der Norm muss die Therapie pausiert werden. Vitamin B6 (Pyridoxin) 10–50 mg/Tag zur Prophylaxe einer Neuropathie wird empfohlen, besonders bei Risikopatienten (Alkoholiker, Diabetiker, Schwangere, Niereninsuffizienz). Vorsicht bei älteren Patienten und solchen mit vorbestehenden hepatischen Erkrankungen. Augenärztliche Kontrollen bei Langzeitanwendung.
Contraindications
- Akute Hepatitis oder schwere Leberschädigung in der Anamnese
- Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Isoniazid
- Vorbestehende schwere Polyneuropathie
- Gleichzeitige Gabe von Carbamazepin, Phenytoin oder Disulfiram (relativ)
- Schwere Niereninsuffizienz ohne Dialysepflicht (relative Kontraindikation)
Possible side effect
Häufig (>1%): Erhöhung der Leberenzyme, periphere Neuropathie, gastrointestinale Beschwerden
Gelegentlich (0,1–1%): Hepatitis, Hautausschlag, Fieber, Arthralgien
Selten (<0,1%): Agranulozytose, hämolytische Anämie, Lupus-ähnliches Syndrom, Psychosen, Optikusneuritis
Sehr selten: Krampfanfälle, gynekomastische Reaktionen
Drug interaction
- Rifampicin: Erhöht hepatotoxisches Risiko
- Phenytoin/Carbamazepin: Erhöhte Serumspiegel durch Enzymhemmung
- Antazida: Verminderte Resorption
- Ketoconazol: Verminderte Wirksamkeit
- Disulfiram: Psychotische Reaktionen möglich
- Kortikosteroide: Verminderte Isoniazid-Wirksamkeit
- Theophyllin: Erhöhte Theophyllin-Spiegel
Missed dose
Vergessene Dosis so bald wie möglich nachholen, falls die nächste planmäßige Einnahme nicht innerhalb von 12 Stunden erfolgt. Nicht doppelt dosieren. Bei intermittierender Therapie (3× wöchentlich) die vergessene Dosis am nächsten Tag nachholen und den wöchentlichen Rhythmus beibehalten.
Overdose
Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Slurred Speech, Krampfanfälle, metabolische Azidose, Koma
Maßnahmen: Sofortige Magenspülung, Aktivkohle-Gabe, symptomatische Therapie. Pyridoxin (Vitamin B6) als Antidot: Gramm-äquivalent zur aufgenommenen Isoniazid-Dosis i.v. (max. 5 g). Bei Krampfanfällen Benzodiazepine, bei Azidose Natriumbicarbonat. Intensivmedizinische Überwachung obligat.
Storage
Bei Raumtemperatur (15–25°C) in originalverpackter Form lagern. Vor Licht und Feuchtigkeit schützen. Nicht einfrieren. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Das Verfallsdatum beachten – nicht beyond use date verwenden.
Disclaimer
Dieses Produkt ist verschreibungspflichtig. Die Anwendung darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Die Informationen ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Patienten müssen über die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrolluntersuchungen aufgeklärt werden. Therapieabbrüche ohne Rücksprache mit dem Arzt können zu Resistenzentwicklungen führen.
Reviews
“Isoniazid bleibt das Rückgrat der Tuberkulosetherapie – seine bakterizide Potenz und gute Steuerbarkeit machen es unverzichtbar.” – Dr. Schmidt, Pneumologe
“In der Prophylaxe unübertroffen, allerdings erfordert die Hepatotoxizität strenge Monitoring-Prozeduren.” – Prof. Weber, Infektiologe
“Trotz der langen Geschichte noch immer aktuell: Isoniazid in Kombinationstherapien zeigt exzellente Heilungsraten.” – TB-Behandlungszentrum Berlin
