Leukeran: Effektive Therapieoption bei hämatologischen Neoplasien

Leukeran

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Produktdosierung: 2mg
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Synonyme

Leukeran (Chlorambucil) ist ein alkylierendes Zytostatikum aus der Gruppe der Stickstofflost-Derivate, das seit Jahrzehnten einen festen Platz in der onkologischen Therapie hat. Als oral verabreichtes Chemotherapeutikum bietet es eine gezielte Behandlungsmöglichkeit bei verschiedenen hämatologischen Systemerkrankungen. Seine gut steuerbare Dosierung und das etablierte Wirkspektrum machen es zu einer wertvollen Option in der individuellen Therapieplanung. Die Substanz zeichnet sich durch eine vorhersagbare Pharmakokinetik und ein manageables Nebenwirkungsprofil bei sachgemäßer Anwendung aus.

Features

  • Wirkstoff: Chlorambucil 2 mg pro Tablette
  • Pharmakologische Gruppe: Alkylierende Zytostatika
  • Applikationsform: Orale Tablette mit Teilungsrille
  • Bioverfügbarkeit: Nahezu vollständige enterale Resorption
  • Plasmaproteinbindung: Etwa 99%
  • Metabolismus: Hepatisch über CYP450-Enzymsystem
  • Eliminationshalbwertszeit: 1,5–2,5 Stunden
  • Ausscheidung: Primär renal (60%), fäkale Elimination (40%)

Benefits

  • Orale Applikation ermöglicht ambulante Therapie und steigert Lebensqualität
  • Gute Steuerbarkeit der Dosierung durch individuelle Titration
  • Bewährtes Sicherheitsprofil bei langjährigem klinischen Einsatz
  • Effektive Remissionsinduktion und -erhaltung bei chronischer lymphatischer Leukämie
  • Kombinierbar mit anderen Zytostatika bei multimodalen Therapiekonzepten
  • Kosteneffiziente Behandlungsoption im Vergleich zu neueren Biologicals

Common use

Leukeran wird primär bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), dem Morbus Waldenström (lymphoplasmozytisches Lymphom) und fortgeschrittenen follikulären Lymphomen eingesetzt. Zusätzlich findet es Anwendung bei der Behandlung des Ovarialkarzinoms und seltener bei autoimmunologischen Erkrankungen wie der Vaskulitis bei rheumatoider Arthritis. Die Indikationsstellung erfolgt stets unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsstadiums, des Allgemeinzustands des Patienten und möglicher Komorbiditäten.

Dosage and direction

Die Dosierung von Leukeran erfolgt streng gewichtsadaptiert und richtet sich nach der Indikation sowie dem hämatologischen Status. Üblich sind Einzeldosen von 0,1–0,2 mg/kg Körpergewicht täglich über einen Zeitraum von 3–6 Wochen. Alternativ kommen intermittierende Schemata mit 0,4 mg/kg alle 2–4 Wochen zur Anwendung. Die Tablette wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen, idealerweise zu einer festen Tageszeit. Bei Niereninsuffizienz (GFR <30 ml/min) ist eine Dosisreduktion um 25–50% erforderlich.

Precautions

Regelmäßige hämatologische Kontrollen (wöchentlich initial, später 14-tägig) sind obligat. Bei Abfall der Thrombozyten unter 100.000/µl oder Leukozyten unter 3.000/µl muss die Therapie pausiert werden. Leberschäden erfordern eine Dosisanpassung. Aufgrund des immunsuppressiven Effekts ist auf strikte Infektionsprophylaxe zu achten. Sekundäre Malignome sind bei Langzeitanwendung beschrieben. Männer und Frauen im gebärfähigen Alter müssen zuverlässige Kontrazeption betreiben.

Contraindications

Absolute Kontraindikationen umfassen bekannte Überempfindlichkeit gegen Chlorambucil oder andere alkylierende Substanzen, schwere Knochenmarksdepression, Impfungen mit Lebendimpfstoffen während der Therapie und das erste Trimenon der Schwangerschaft. Relative Kontraindikationen sind schwere Leber- oder Niereninsuffizienz, aktive Infektionen und vorangegangene Strahlentherapie oder Chemotherapie innerhalb der letzten 4 Wochen.

Possible side effect

  • Hämatologisch: Knochenmarksdepression mit Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie
  • Gastrointestinal: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, selten hepatische Toxizität
  • Dermatologisch: Hautausschläge, Urtikaria, Alopezie
  • Neurologisch: Tremor, Muskelzuckungen, in seltenen Fällen Krampfanfälle
  • Pulmonal: Interstitielle Pneumonitis (sehr selten)
  • Langzeitfolgen: Sekundärmalignome, infertilität

Drug interaction

Starke Interaktionen bestehen mit anderen Myelosuppressiva (z.B. Azathioprin), Antikoagulantien (Wirkverstärkung) und Live-Impfstoffen (verminderte Immunantwort). CYP450-Induktoren (Phenobarbital, Rifampicin) können die Wirksamkeit reduzieren, während Inhibitoren (Cimetidin, Allopurinol) die Toxizität erhöhen. Parallelgabe mit Phenylbutazon erhöht das Knochenmarkdepressionsrisiko.

Missed dose

Bei versehentlicher Einnahmeauslassung die vergessene Dosis nicht nachholen, sondern zum nächsten planmäßigen Einnahmezeitpunkt die normale Dosis verabreichen. Keine Doppeldosis einnehmen. Bei unsicherer Handhabung den behandelnden Onkologen konsultieren. Therapiepausen über 7 Tage erfordern eine Neuevaluation des Behandlungsschemas.

Overdose

Eine Überdosierung manifestiert sich primär durch verstärkte Knochenmarksdepression mit Panzytopenie, Blutungsneigung und schweren Infektionen. Spezifisches Antidot nicht verfügbar. Therapie besteht in sofortigem Absetzen, supportiven Maßnahmen (Transfusionen, Wachstumsfaktoren, Breitbandantibiose) und stationärer Überwachung. Die hämatologische Erholung kann mehrere Wochen dauern.

Storage

Leukeran-Tablettten bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung lichtgeschützt und trocken lagern. Darauf achten, dass der Behälter außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt wird. Nicht nach Ablauf des Verfalldatums verwenden. Entsorgung nicht verbrauchter Tabletten über Apotheken oder spezielle Schadstoffsammelstellen.

Disclaimer

Dieses Produkt unterliegt der Verschreibungspflicht und darf nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden. Die Informationen ersetzen keine individuelle medizinische Beratung. Therapieentscheidungen müssen stets unter Abwägung von Nutzen und Risiken durch qualifiziertes medizinisches Personal getroffen werden. Patienten sollten alle Beipackinformationen sorgfältig lesen und bei Unklarheiten ihren Arzt konsultieren.

Reviews

Klinische Studien belegen bei CLL Ansprechraten von 70–80% in der Erstlinientherapie. In der Langzeitanwendung zeigt Leukeran eine konstante Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit. Experten betonen den Stellenwert als kosteneffektive Option besonders in Ressourcen-limitierten Settings. Kritisch diskutiert wird das Potenzial für sekundäre Malignome nach Langzeitexposition, was eine restriktive Indikationsstellung erfordert.