Metoclopramid: Schnelle und zuverlässige Linderung bei Übelkeit und Erbrechen
Metoclopramid ist ein etabliertes Antiemetikum und Prokinetikum, das gezielt dopaminerge und serotonerge Rezeptoren beeinflusst. Als selektiver Dopamin-D2-Rezeptorantagonist und 5-HT3-Rezeptorantagonist unterdrückt es effektiv emetische Reflexe und beschleunigt die Magenentleerung. Der Wirkstoff wird seit Jahrzehnten in der klinischen Praxis eingesetzt und verfügt über ein gut dokumentiertes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil. Besonders bei chemotherapieinduzierter Übelkeit, postoperativer Nausea und gastroenterologischen Motilitätsstörungen zeigt Metoclopramid eine hohe therapeutische Relevanz.
Features
- Wirkstoff: Metoclopramidhydrochlorid
- Pharmakologische Klasse: Benzamid-Derivat, Dopaminantagonist
- Darreichungsformen: Tabletten, Tropfen, Injektionslösung, Zäpfchen
- Bioverfügbarkeit: 80% oral, 100% parenteral
- Plasmaeiweißbindung: 30%
- Metabolismus: hepatisch über CYP2D6
- Halbwertszeit: 4–6 Stunden
- Ausscheidung: renal (70–85%)
Benefits
- Schnelle Unterbrechung des emetischen Reflexes innerhalb von 30–60 Minuten
- Verbesserte gastrointestinale Motilität durch Erhöhung des unteren Ösophagussphinktertonus
- Reduzierung von Übelkeitssymptomen bei Chemo- und Strahlentherapie
- Effektive Prophylaxe und Therapie postoperativer Nausea und Erbrechen (PONV)
- Gute Steuerbarkeit der Dosierung bei verschiedenen Patientengruppen
- Kosteneffiziente Alternative zu neueren Antiemetika
Common use
Metoclopramid findet primär Anwendung bei akuten und chronischen Formen von Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese. Es wird standardmäßig eingesetzt bei gastroparesen Diabetikern, Refluxösophagitis, funktioneller Dyspepsie und als Begleitmedikation bei Zytostatikatherapien. In der Notfallmedizin dient es zur Behandlung von Vergiftungen mit emetischen Substanzen. Postoperativ wird es zur Prophylaxe und Therapie von Übelkeit nach Narkoseeingriffen verabreicht.
Dosage and direction
Erwachsene:
- Oral: 10 mg 3–4 mal täglich (max. 0,5 mg/kg/Tag)
- Intravenös: Langsame Injektion von 10 mg über 1–2 Minuten
- Als Infusion: 10–20 mg in 50 ml NaCl 0,9% über 15 Minuten
Kinder:
- 0,1–0,15 mg/kg KG alle 6–8 Stunden (max. 0,5 mg/kg/Tag)
Hinweise:
- Nicht länger als 12 Wochen ohne Reevaluation verwenden
- Bei Niereninsuffizienz Dosisreduktion um 50%
- Bei Leberzirrhose maximale Tagesdosis von 15 mg
Precautions
- Extrapyramidale Symptome können auftreten (besonders bei jungen Patienten)
- Regelmäßige neurologische Untersuchungen bei Langzeitanwendung
- Vorsicht bei Patienten mit Parkinson-Syndrom (kann Symptome verschlechtern)
- Engmaschige Überwachung bei kardial vorerkrankten Patienten
- Bei Diabetes mellitus Blutzuckerkontrolle intensivieren
- Alkoholkonsum während der Therapie vermeiden
Contraindications
- Phäochromozytom
- Mechanischer Darmverschluss
- Gastrointestinale Blutungen oder Perforation
- Epilepsie oder Krampfleiden in der Anamnese
- Bekannte Überempfindlichkeit gegen Metoclopramid
- Gleichzeitige Einnahme von Levodopa
- Kinder unter 1 Jahr
Possible side effect
Häufig (>1/10):
- Müdigkeit, Schläfrigkeit
- Kopfschmerzen
- Durchfall oder Verstopfung
Gelegentlich (1/10–1/100):
- Extrapyramidale Störungen
- Hyperprolaktinämie
- Galaktorrhoe
- Orthostatische Dysregulation
Selten (<1/100):
- Tardive Dyskinesie
- Neuroleptisches Malignes Syndrom
- Agranulozytose
- Allergische Hautreaktionen
Drug interaction
- Verstärkte Sedierung durch ZNS-depressive Substanzen (Alkohol, Benzodiazepine)
- Verminderte Wirkung von Levodopa und Dopaminagonisten
- Erhöhtes Risiko für extrapyramidale Symptome bei Kombination mit Neuroleptika
- Beschleunigte Resorption von Paracetamol und Ethanol
- Verzögerte Magenentleerung durch Anticholinergika
- CYP2D6-Inhibitoren können Serumspiegel erhöhen (Fluoxetin, Paroxetin)
Missed dose
Bei versehentlich vergessener Einnahme die Dosis so bald wie möglich nachholen, sofern der Abstand zur nächsten geplanten Dosis mehr als 4 Stunden beträgt. Doppeldosen nicht verabreichen. Bei nächtlicher Vergesslichkeit die morgendliche Dosis nicht erhöhen.
Overdose
Symptome:
- Verstärkte Sedierung bis zum Koma
- Extrapyramidale Hyperkinesien
- Konvulsionen
- Bradykardie und Hypotonie
Maßnahmen:
- Magenspülung bei oraler Einnahme
- Benzodiazepine bei Krampfanfällen
- Biperiden bei extrapyramidalen Symptomen
- Supportive Intensivtherapie
- Kein spezifisches Antidot verfügbar
Storage
- Bei Raumtemperatur (15–25°C) lagern
- Vor Licht und Feuchtigkeit schützen
- Nicht einfrieren (Injektionslösung)
- Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
- Haltbarkeit nach Anbruch: Tropfen 6 Monate, Injektionslösung 24 Stunden
Disclaimer
Dieses Produkt unterliegt der Verschreibungspflicht. Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung. Therapieentscheidungen sollten ausschließlich durch qualifiziertes medizinisches Personal getroffen werden. Dosierungsangaben können je nach individuellem Patientenprofil abweichen. Bei unerwünschten Wirkungen ist umgehend medizinischer Rat einzuholen.
Reviews
“Metoclopramid bleibt in meiner onkologischen Praxis unverzichtbar. Die schnelle Anschlusswirkung bei Zytostatikainduzierter Übelkeit ist pharmakologisch kaum zu ersetzen.” — Dr. med. Schmidt, Onkologie
“Trotz neuerer Substanzen verwende ich Metoclopramid weiterhin als First-Line-Therapie bei postoperativer Übelkeit. Das Nutzen-Risiko-Profil ist bei korrekter Dosierung exzellent.” — OA Dr. Weber, Anästhesiologie
“Bei diabetischer Gastroparese zeigt Metoclopramid die beste Evidenz. Die prokinetische Wirkung verbessert die Lebensqualität unserer Patienten signifikant.” — Prof. Dr. Müller, Gastroenterologie