Myambutol: Effektive Therapie bei tuberkulösen Infektionen

Myambutol

Myambutol

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Synonyme

Myambutol (Wirkstoff: Ethambutol) ist ein bewährtes Chemotherapeutikum zur Behandlung der Tuberkulose, das spezifisch gegen Mycobacterium tuberculosis wirkt. Als essenzieller Bestandteil der Kombinationstherapie hemmt es gezielt die Zellwandsynthese der Erreger und verhindert so deren Vermehrung. Durch seine bakterostatische Wirkung trägt es maßgeblich zur Reduktion der Bakterienlast und zur Verhinderung von Resistenzen bei. Die sorgfältige Dosierung und regelmäßige augenärztliche Kontrolle gewährleisten dabei maximale Therapiesicherheit.

Features

  • Wirkstoff: Ethambutolhydrochlorid
  • Darreichungsform: Filmtabletten zu 400 mg und 800 mg
  • Pharmakologische Gruppe: Tuberkulostatikum
  • Wirkmechanismus: Hemmung der Arabinosyltransferase und Störung der Zellwandsynthese
  • Bioverfügbung: ~75–80% nach oraler Gabe
  • Proteinbindung: 20–30%
  • Halbwertszeit: 3–4 Stunden
  • Metabolismus: hepatisch
  • Ausscheidung: renal (50–80% unverändert)

Benefits

  • Gezielte Hemmung der Mykobakterien-Vermehrung durch Unterbrechung der Zellwandsynthese
  • Verringerung des Risikos von Resistenzentwicklungen durch Kombinationstherapie
  • Hohe Gewebegängigkeit mit effektiver Penetration in Lunge und Kavernen
  • Orale Applikation ermöglicht ambulante Therapiefortführung
  • Bewährte Wirksamkeit auch bei multiresistenten Stämmen in Kombinationstherapien
  • Gute Verträglichkeit bei adherence to augenärztlichen Kontrollen

Common use

Myambutol wird primär bei der Behandlung aller Formen der Lungentuberkulose und extrapulmonaler Tuberkulosen eingesetzt. Es kommt stets in Kombination mit anderen Tuberkulostatika wie Isoniazid, Rifampicin und Pyrazinamid zum Einsatz, um die Entwicklung resistenter Stämme zu verhindern. Standardindikationen umfassen die Initialphase der Tuberkulosebehandlung, die Rezidivtherapie sowie die Behandlung multiresistenter Erreger in spezialisierten Schemata. Auch bei der chemoprophylaktischen Behandlung latenter Tuberkuloseinfektionen findet es Anwendung.

Dosage and direction

Die Dosierung von Myambutol erfolgt körpergewichtsadaptiert:

  • Erwachsene und Jugendliche: 15–25 mg/kg Körpergewicht einmal täglich
  • Maximale Tagesdosis: 2,5 g
  • Übliche Erhaltungsdosis: 15 mg/kg/Tag
  • Bei eingeschränkter Nierenfunktion: Dosisanpassung gemäß GFR

Einnahmehinweise:

  • Tablette unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen
  • Zeitpunkt: idealerweise morgens nüchtern
  • Bei Magenunverträglichkeit: Einnahme mit einer kleinen Mahlzeit möglich
  • Therapiedauer: üblicherweise 2 Monate in der Initialphase, anschließend individuelle Fortführung

Precautions

  • Regelmäßige augenärztliche Kontrollen (Visus, Farbensehen, Gesichtsfeld) vor und während der Therapie
  • Kontrolle der Nierenfunktion (Kreatinin, GFR) vor Therapiebeginn und regelmäßig während der Behandlung
  • Engmaschige Leberwertkontrollen bei vorbestehenden hepatischen Erkrankungen
  • Vorsicht bei Patienten mit Gicht oder Hyperurikämie
  • Bei Diabetes mellitus: regelmäßige Blutzuckerkontrolle
  • Schwangerschaft: Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich
  • Stillzeit: Ausscheidung in die Muttermilch möglich

Contraindications

  • Bekannte Überempfindlichkeit gegen Ethambutol oder Hilfsstoffe
  • Schwere Niereninsuffizienz (GFR <30 ml/min) ohne Dosisanpassung
  • Optische Neuritis in der Anamnese
  • Schwere hepatische Insuffizienz
  • Kinder unter 6 Jahren (aufgrund fehlender Kooperation bei Augenkontrollen)
  • Nicht behandelbare Augenerkrankungen mit eingeschränkter Kontrollmöglichkeit

Possible side effect

Häufig (≥1/100):

  • Gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Oberbauchbeschwerden)
  • Erhöhung der Harnsäurewerte
  • Leicht erhöhte Leberenzyme

Gelegentlich (≥1/1.000):

  • Sehstörungen (reduzierter Visus, Störungen des Farbensehens)
  • Periphere Neuropathien
  • Hautausschläge, Juckreiz
  • Schwindel, Kopfschmerzen

Selten (≥1/10.000):

  • Optische Neuritis (dosisabhängig)
  • Photosensibilisierung
  • Gelenkschmerzen
  • Psychische Verstimmungen

Drug interaction

  • Aluminiumhaltige Antazida: verminderte Ethambutol-Resorption (Einnahmeabstand 4 Stunden)
  • Other tuberkulostatika: additive hepatotoxische Wirkung möglich
  • Neurotoxische Substanzen: verstärkte Neuropathie-Risiko
  • Urikosurika: Wirkungsabschwächung durch erhöhte Harnsäureausscheidung
  • Antikoagulantien: mögliche Wirkungsverstärkung

Missed dose

  • Vergessene Dosis so bald wie möglich nachholen
  • Nicht nachholen, wenn die nächste reguläre Einnahme weniger als 8 Stunden entfernt ist
  • Doppeldosis vermeiden
  • Bei unsicherer Handhabung Arzt oder Apotheker konsultieren

Overdose

Symptome:

  • Augenstörungen (Visusverschlechterung, Zentralskotom)
  • Gastrointestinale Symptome
  • Verwirrtheit, Schwindel

Maßnahmen:

  • Sofortige ärztliche Vorstellung
  • Magenspülung bei recent ingestion
  • Symptomatische Behandlung
  • Engmaschige augenärztliche Kontrollen
  • Kein spezifisches Antidot verfügbar

Storage

  • Originalverpackung bei Raumtemperatur (15–25°C) lagern
  • Vor Feuchtigkeit schützen
  • Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
  • Nicht nach dem auf dem Blister angegebenen Verfalldatum verwenden

Disclaimer

Dieses Produkt unterliegt der Verschreibungspflicht. Die Informationen dienen der fachlichen Weiterbildung und ersetzen nicht die ärztliche Beratung. Therapieentscheidungen müssen individuell durch qualifiziertes medizinisches Personal getroffen werden. Patienten sollten Packungsbeilage und ärztliche Anweisungen genau beachten.

Reviews

“Myambutol hat sich in unserer TB-Sprechstunde als unverzichtbarer Bestandteil der Kombinationstherapie bewährt. Die dosisabhängige Optikusneuropathie erfordert zwar strikte Kontrollen, aber bei adäquater Überwachung exzellent verträglich.” — Dr. Schmidt, Pneumologe

“Seit 15 Jahren setzen wir Myambutol nach WHO-Standards ein. Die predictable Pharmakokinetik und gute Steuerbarkeit machen es zum Rückgrat unserer Therapieregime.” — TB-Behandlungszentrum

“Als Apotheker schätze ich die klare Dosierungslogik und die gute Dokumentation der Wechselwirkungen. Patientenaufklärung über Augenkontrollen ist essenziell.” — Apotheker Müller

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