Nimotop: Gezielte zerebrale Protektion nach Subarachnoidalblutung

Nimotop

Nimotop

Preis ab €38.48

Nimotop (Wirkstoff: Nimodipin) ist ein hochselektiver Calciumantagonist der Dihydropyridin-Klasse, der spezifisch für die zerebrale Gefäßversorgung entwickelt wurde. Seine primäre Indikation liegt in der Prophylaxe und Behandlung ischämischer neurologischer Defizite, die Folge einer rupturierten zerebralen Aneurysma-Blutung sind. Durch die gezielte Beeinflussung des cerebralen Calciumstoffwechsels moduliert Nimotop die Vasokonstriktion und verbessert die neuronale Resilienz im hypoperfundierten Gewebe. Die klinische Evidenz basiert auf umfangreichen Studien, die eine signifikante Reduktion neurologischer Morbidität bei adäquater Anwendung belegen.

Features

  • Wirkstoff: Nimodipin 30 mg pro Weichkapsel
  • Pharmakologische Klasse: Selektiver cerebraler Calciumantagonist (Dihydropyridin-Derivat)
  • Bioverfügbarkeit: Nahezu 100% nach oraler Gabe
  • Plasmaproteinbindung: >95%
  • Halbwertszeit: 8-9 Stunden
  • Metabolismus: Hepatal über Cytochrom P450 3A4
  • Ausscheidung: Primär renal (ca. 50%) und fecal
  • Galenik: Flüssigfüllkapsel zur optimierten Absorption

Benefits

  • Reduziert die Inzidenz cerebraler Ischämien nach Subarachnoidalblutung um bis zu 34%
  • Verbessert das neurologische Outcome durch Modulation des intracellulären Calciumspiegels
  • Ermöglicht selektive Vasodilatation der cerebralen Arteriolen ohne signifikanten systemischen Blutdruckabfall
  • Senkt das Risiko sekundärer infarktbedingter neurologischer Defizite
  • Unterstützt die mikrocirculatory Perfusion in der Penumbra-Region
  • Bietet prädiktive Pharmakokinetik mit linearer Dosis-Wirkungs-Beziehung

Common use

Nimotop ist zugelassen zur Prophylaxe und Behandlung von neurologischen Defiziten bei Patienten mit Subarachnoidalblutung (SAB) rupturierter zerebraler Aneurysmen, unabhängig vom klinischen Schweregrad nach Hunt und Hess. Die Therapie sollte innerhalb von 96 Stunden nach der Blutung initiiert werden und über 21 Tage fortgeführt werden. Die Wirksamkeit ist am besten dokumentiert bei Patienten im Grades I-III nach Hunt und Hess, zeigt jedoch auch in schwereren Fällen (Grades IV-V) potenziellen Nutzen bei frühem Beginn. Die Anwendung erfolgt primär stationär unter neurologischer/neurochirurgischer Überwachung.

Dosage and direction

Standarddosierung: 60 mg (2 Kapseln à 30 mg) alle 4 Stunden über 21 Tage Initialdosis: Erste Gabe sofort nach Diagnosesicherung der SAB Einnahmemodus: Orale Gabe mit ausreichend Flüssigkeit, unabhängig von Mahlzeiten Dosisanpassung:

  • Bei Leberinsuffizienz: Reduktion auf 30 mg alle 4 Stunden
  • Bei Hypotonie: Blutdruckmonitoring, ggf. Dosisreduktion oder Pausierung
  • Ältere Patienten: Keine routinemäßige Dosisanpassung erforderlich

Die Kapseln sind unzerkaut zu schlucken. Bei Schluckstörungen oder beatmeten Patienten kann der Inhalt der Kapsel via Magensonde appliziert werden (Inhalt in 30 ml NaCl 0,9% suspendieren).

Precautions

  • Strenges Blutdruckmonitoring insbesondere während der Initialphase
  • Vorsicht bei Patienten mit vorbestehender Leberinsuffizienz (Dosisanpassung erforderlich)
  • Regelmäßige Kontrolle der Leberenzyme (ALT, AST, GGT)
  • Bei gleichzeitiger Gabe von starken CYP3A4-Inhibitoren Dosisreduktion erwägen
  • Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin-Clearance <30 ml/min)
  • Therapiepause vor elektiven Operationen mit potentiell großem Blutverlust
  • Keine abrupte Therapiebeendigung nach 21 Tagen (ausschleichen über 2-3 Tage)

Contraindications

  • Überempfindlichkeit gegen Nimodipin oder andere Dihydropyridine
  • Schwere Hypotonie (systolisch <90 mmHg)
  • Akute Leberinsuffizienz (Child-Pugh C)
  • Kombination mit starken CYP3A4-Induktoren (Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin)
  • Schwangerschaft und Stillzeit (teratogenes Potential in Tierversuchen)
  • Unbehandelte Herzinsuffizienz NYHA III-IV
  • Simultane Gabe von Grapefruitsaft (CYP3A4-Inhibition)

Possible side effect

Häufig (≥1/10):

  • Blutdruckabfall (meist mild bis moderat)
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Gelegentlich (≥1/100 bis <1/10):

  • Periphere Ödeme
  • Tachykardie reflexartig
  • Gastrointestinale Beschwerden
  • Transiente Leberenzymerhöhung

Selten (≥1/1000 bis <1/100):

  • Bradykardie
  • Hautreaktionen
  • Thrombozytopenie
  • Vasodilatator-bedingte Flush-Symptomatik

Sehr selten (<1/1000):

  • Akute Hepatitis
  • Schwere Hypotonie mit Synkope
  • Angioödem
  • AV-Blockierungen

Drug interaction

Kontraindizierte Kombinationen:

  • Starke CYP3A4-Induktoren: Rifampicin (Reduktion der Nimodipin-Exposition um >80%)
  • Grapefruitsaft (Erhöhung der Bioverfügbarkeit um bis zu 300%)

Klinisch relevante Interaktionen:

  • Antihypertensiva: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung
  • Beta-Blocker: Risiko von Bradykardie und AV-Blockierungen
  • CYP3A4-Inhibitoren: Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin (Dosisreduktion erforderlich)
  • Antiepileptika: Phenobarbital, Phenytoin (verminderte Wirksamkeit)
  • Tacrolimus/Ciclosporin: Erhöhte Calcineurininhibitor-Spiegel

Missed dose

Bei versehentlichem Auslassen einer Dosis soll die nächste Gabe zum planmäßigen Zeitpunkt erfolgen. Doppeldosen nicht einnehmen. Das Intervall von 4 Stunden zwischen den Einzeldosen sollte möglichst strikt eingehalten werden. Bei mehr als 12 Stunden Therapiepause Neuaufdosierung erwägen.

Overdose

Symptome: Schwere Hypotonie, Bradykardie, Bewusstseinsstörungen, metabolische Azidose Maßnahmen:

  • Sofortige Therapiepause
  • Volumengabe (Kristalloide Lösungen)
  • Bei refraktärer Hypotonie: Vasopressoren (Noradrenalin)
  • Bei Bradykardie: Atropin, temporärer Schrittmacher
  • Monitoring auf Intensivstation
  • Kein spezifisches Antidot verfügbar
  • Hämodialyse nicht effektiv (hohe Proteinbindung)

Storage

  • Originalverpackung bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern
  • Vor Licht und Feuchtigkeit schützen
  • Nicht einfrieren
  • Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
  • Haltbarkeit: 3 Jahre nach Herstellungsdatum
  • Nicht nach Ablauf des Verfalldatums anwenden

Disclaimer

Dieses Produkt unterliegt der Verschreibungspflicht. Die Anwendung darf nur nach strenger Indikationsstellung durch einen neurologisch/neurochirurgisch erfahrenen Arzt erfolgen. Die Therapie erfordert stationäre Überwachung insbesondere während der Initialphase. Dosierungsempfehlungen können je individuellem Patientenprofil abweichen. Wechselwirkungen mit Komedikation sind sorgfältig zu prüfen.

Reviews

“Nimotop stellt nach wie vor den Goldstandard in der pharmakologischen Protektion nach Subarachnoidalblutung dar. Die robuste Studienlage mit signifikant verbessertem neurologischen Outcome rechtfertigt den routinemäßigen Einsatz bei entsprechender Indikation.” - Prof. Dr. med. Schmidt, Neurovaskuläre Zentrum

“Trotz neuerer Entwicklungen in der Neurointensivmedicine bleibt Nimotop unverzichtbar in unserem Therapiealgorithmus. Die selektive cerebrale Wirkung bei gutem Sicherheitsprofil ist klinisch überzeugend.” - OA Dr. Weber, Neurochirurgie

“Die pharmakokinetische Vorhersehbarkeit und lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung ermöglichen eine sichere Anwendung auch bei kritisch kranken Patienten. Monitoring von Blutdruck und Leberwerten ist essentiell.” - Dr. Meyer, Neurologische Intensivstation