Trazodon: Effektive Behandlung von Depressionen und Schlafstörungen

Trazodon ist ein vielseitiges Antidepressivum aus der Klasse der Serotonin-Antagonisten und -Wiederaufnahmehemmer (SARI), das sich durch seine duale Wirkweise auszeichnet. Es wird primär zur Behandlung von Major Depression sowie begleitenden Schlafstörungen eingesetzt. Der Wirkmechanismus umfasst sowohl die Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme als auch die Blockade bestimmter Serotonin-Rezeptoren, was zu einem ausgewogenen neurochemischen Profil führt. Besonders vorteilhaft ist sein günstiges Nebenwirkungsprofil im Vergleich zu klassischen SSRIs, insbesondere in Bezug auf sexuelle Dysfunktion.

Features

  • Wirkstoffklasse: Serotonin-Antagonist und -Wiederaufnahmehemmer (SARI)
  • Bioverfügbarkeit: ~65–80% nach oraler Gabe
  • Plasmaproteinbindung: 89–95%
  • Halbwertszeit: 5–9 Stunden (aktiver Metabolit: 4–14 Stunden)
  • Metabolismus: hepatisch, über CYP3A4
  • Ausscheidung: primär renal (70–75%), restlich fäkal

Benefits

  • Rasche Verbesserung der Schlafqualität durch ausgeprägte sedierende Eigenschaften
  • Geringeres Risiko für sexuelle Nebenwirkungen im Vergleich zu SSRI
  • Wirksam bei Depressionen mit begleitender Angstkomponente
  • Günstiges kardiovaskuläres Profil bei korrekter Dosierung
  • Flexible Dosierungsmöglichkeiten je nach Indikationsschwerpunkt
  • Nachgewiesene Wirksamkeit bei therapieresistenten Depressionen

Common use

Trazodon wird primär zur Behandlung von Major Depression nach ICD-10 bzw. DSM-5 eingesetzt, insbesondere wenn Schlafstörungen im Vordergrund stehen. Weitere Anwendungsgebiete umfassen Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen sowie adjuvant bei chronischen Schmerzzuständen. In niedriger Dosierung (25–100 mg) dient es häufig als Schlafmittel, während antidepressiv wirksame Dosierungen typischerweise zwischen 150–400 mg täglich liegen. Die sedierende Wirkung tritt meist innerhalb der ersten Behandlungswoche ein, während die volle antidepressieve Wirkung 2–4 Wochen benötigt.

Dosage and direction

Die Initialdosis beträgt üblicherweise 50–100 mg abends, mit schrittweiser Steigerung um 50 mg alle 3–7 Tage bis zur Zieldosis. Die maximale Tagesdosis liegt bei 600 mg, wobei die Erhaltungsdosis meist zwischen 150–300 mg täglich beträgt. Bei älteren Patienten oder eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosis reduziert werden. Die Einnahme erfolgt idealerweise nach einer Mahlzeit zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit. Eine abrupte Beendigung der Therapie sollte vermieden werden; stattdessen ist ein Ausschleichen über 1–2 Wochen empfohlen.

Precautions

Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen geboten, da selten orthostatische Hypotonie oder Arrhythmien auftreten können. Regelmäßige Blutdruckkontrollen sind empfohlen. Bei Leber- oder Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung notwendig. Das Risiko für Serotoninsyndrom besteht insbesondere bei Kombination mit anderen serotonergen Substanzen. Patienten sollten über mögliche Sedierung aufgeklärt werden, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann. Bei langfristiger Anwendung sind regelmäßige ophthalmologische Untersuchungen ratsam.

Contraindications

Absolute Kontraindikationen umfassen bekannte Überempfindlichkeit gegen Trazodon oder Hilfsstoffe, gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern (Mindestabstand 14 Tage), schwere Leberinsuffizienz sowie akute Intoxikation mit Alkohol oder ZNS-depressiven Substanzen. Relative Kontraindikationen sind recenter Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris, schwere Niereninsuffizienz, manische Episode in der Anamnese sowie Engwinkelglaukom.

Possible side effect

Häufige Nebenwirkungen (≥1/10): Sedierung, Schwindel, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit
Gelegentliche Nebenwirkungen (≥1/100 bis <1/10): Orthostatische Hypotonie, Übelkeit, Verstopfung, verschwommenes Sehen
Seltene Nebenwirkungen (≥1/1000 bis <1/100): Priapismus (notfallmedizinisch relevant), Herzrhythmusstörungen, Hautausschlag
Sehr seltene Nebenwirkungen (<1/1000): Serotoninsyndrom, Hyponatriämie, Leberenzymerhöhungen

Drug interaction

Starke CYP3A4-Hemmer (Ketoconazol, Clarithromycin) erhöhen die Trazodon-Konzentration signifikant. Kombination mit anderen serotonergen Substanzen (SSRI, SNRI, Triptane) erhöht das Serotoninsyndrom-Risiko. Potenzierung der sedierenden Wirkung bei gleichzeitiger Gabe von Benzodiazepinen, Opioiden oder Alkohol. Trazodon kann die Wirkung von Antihypertensiva verstärken. Gleichzeitige Gabe mit QT-zeit-verlängernden Substanzen erfordert besondere Vorsicht.

Missed dose

Bei versehentlichem Auslassen einer Dosis sollte diese nachgeholt werden, sofern der nächste Einnahmezeitpunkt nicht weniger als 8 Stunden entfernt ist. Doppeldosen sollten vermieden werden. Bei regelmäßigen Vergessen der Einnahme ist eine Reevaluation der Therapieadhärenz indiziert. Für retardierte Formulierungen gelten spezifische Anweisungen.

Overdose

Symptome einer Überdosierung umfassen ausgeprägte Sedierung, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, orthostatische Hypotonie und selten Krampfanfälle oder Herzrhythmusstörungen. Priapismus stellt einen urologischen Notfall dar. Die Behandlung erfolgt supportiv mit Monitoring von Vitalparametern, EKG-Überwachung und ggf. Magenspülung bei recenter Ingestion. Es existiert kein spezifisches Antidot.

Storage

Bei Raumtemperatur (15–25°C) in originaler Verpackung lagern, vor Feuchtigkeit und Licht geschützt. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Nicht nach dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum verwenden. Nicht entsorgen via Haushaltsabfall; Rückgabe in Apotheken.

Disclaimer

Diese Information dient ausschließlich educational purposes und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Diagnose und Therapie müssen durch qualifiziertes medizinisches Personal erfolgen. Dosierungsangaben können je nach Präparat und Landesvorschriften variieren. Patienten sollten Packungsbeilage und ärztliche Anweisungen beachten.

Reviews

Klinische Studien belegen eine Response-Rate von 60–70% bei Major Depression. Metaanalysen zeigen signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo (HAM-D Reduktion ≥50%). In der Praxis wird besonders die schnelle Schlafverbesserung und gute Verträglichkeit geschätzt. Langzeitdaten belegen anhaltende Wirksamkeit über 12 Monate. Patient-reported Outcomes zeigen hohe Zufriedenheit insbesondere bezüglich Lebensqualität und sozialer Funktionsfähigkeit.